Vogelstimmenwanderung rund um Brunntal

Am Sonntag, den 11. Mai, traf sich eine kleine, interessierte Gruppe von acht Naturfreunden zu einer geführten Vogelstimmenwanderung. Vielleicht wären es mehr Teilnehmer gewesen, wäre nicht der Muttertag oder die parallel laufende „Stunde der Gartenvögel“ gewesen? Doch die, die gekommen waren, wurden mit bestem Frühlingswetter, guter Stimmung und vielen Naturbeobachtungen belohnt.

Strecke mit Vielfalt: Wald, Feld und Hecken

Gestartet wurde nach Anfahrt mit dem PKW an einem Feldweg zwischen Großrinderfeld und Brunntal. Die etwa sechs Kilometer lange Runde führte über den Grünsfelder Berg nach Brunntal und über den Bereich Holspitze wieder zurück zum Ausgangspunkt. Auf der Strecke wechselten sich Mischwald mit offenen Feldern und Heckenlandschaft ab – ein ideales Gebiet für Vögel und andere Tiere.

Gesänge, Rufe und ein seltener Anblick

Die Hauptattraktion waren die Vogelstimmen. Insgesamt wurden 31 Vogelarten gezählt – die meisten durch ihren charakteristischen Gesang bestimmt. Ein besonderes Highlight: ein kurz sichtbarer Pirol, der hoch oben in einem Baum saß – leider zu schnell für ein Foto. Der Vogel ist eher selten zu beobachten, da er mit seiner gelb-schwarzen Färbung sehr gut getarnt ist.

Blühende Orchideen am Wegesrand

Auch botanisch gab es Schönes zu entdecken: Die Bocksriemenzunge und das Purpur-Knabenkraut – zwei heimische Orchideenarten – standen in voller Blüte am Wegesrand und boten tolle Fotomotive.

Ein kleiner Käfer mit großer Rolle im Wald

Ein weiterer spannender Fund war ein Laufkäfer, der per App als Kleiner Puppenräuber bestimmt wurde. Diese Käferart, bis zu zwei Zentimeter groß und metallisch schimmernd, zählt zu den natürlichen Gegenspielern von Forstschädlingen wie dem Schwammspinner oder dem Eichenprozessionsspinner. Besonders erfreulich: Der Puppenräuber gilt als gefährdet und steht auf der Roten Liste – seine Entdeckung war daher auch aus Naturschutzsicht etwas Besonderes.

kleiner Puppenräuber

Schutz durch naturnahe Wälder statt Gifteinsatz

Der Kleine Puppenräuber profitiert von strukturreichen Laubwäldern und dem Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfung. Denn diese trifft auch nützliche Arten wie ihn. Förster und Naturschützer setzen daher auf ihn als biologische Hilfe im Waldschutz. Auch in Gärten kann er vorkommen, wenn dort naturnahe Bedingungen herrschen.

Pläne für weitere Wanderungen

Nach etwa drei Stunden endete die Wanderung mit zufriedenen Gesichtern und vielen Eindrücken. In Planung sind bereits weitere Exkursionen, etwa in den Gemeindewald – denn die heimische Natur hält noch viele Entdeckungen bereit.

Sie möchten beim nächsten Mal dabei sein?
Wir freuen uns über neue Mitwanderer und Naturinteressierte! Termine zukünftiger Veranstaltungen finden Sie hier auf unserer Webseite, auf Facebook, Instagram oder im Gemeindeblatt.

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