Verschwinden Feldsperlinge bei uns?

In unserer jüngsten Monatsversammlung bei NABU Großrinderfeld stand ein besorgniserregendes Thema im Zentrum unserer Diskussionen: der beobachtete Rückgang des Feldsperlings in unserer Region. Dieser kleine, doch wichtige Vogel, einst ein häufiger Gast in unseren Feldlandschaften, scheint zunehmend aus unseren Sichtungen zu verschwinden. Im Gegensatz dazu bleibt der Bestand des Haussperlings, seines nahen Verwandten, stabil.

Ein Feldsperling. (Foto/Copyright: NABU Rinteln / Kathy Büscher)

Während der jährlichen Nistkastenreinigungen, die ein wichtiger Bestandteil unserer Naturschutzarbeit sind, haben wir festgestellt, dass Feldsperlinge immer seltener werden. Frank Mützel, unser Vorsitzender, berichtete, dass bei der letzten Reinigung, insbesondere in Gebieten wie dem Löhlein, kein einziger Feldsperling gefunden wurde. Das ist eine deutliche Abweichung von früheren Beobachtungen. Heiko Kritz, der ebenfalls an der Nistkastenreinigung teilnahm, ergänzte diese Beobachtungen durch den Fund eines toten Feldsperlings. Sonstige Brutnachweise wurden nicht gefunden.

Angesichts dieser Entwicklungen haben wir bei NABU Großrinderfeld beschlossen, unser Engagement für den Feldsperling zu intensivieren. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, diesen Trend nicht nur zu dokumentieren, sondern möglichst auch umzukehren. Wir möchten nun systematisch schauen, ob unser Verdacht des Rückgangs berechtigt ist. Es geht also zunächst auch einmal darum, unsere Beobachtungen durch Recherche zu stützen – oder zu widerlegen. Darauf basierend können wir uns dann auch über Maßnahmen zum Schutz des Feldsperlings hier bei uns Gedanken machen.

Ein wesentlicher Schritt in unserem Vorhaben ist die Erstellung von Informationsmaterialien, die nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch die breite Öffentlichkeit über die Bedeutung des Feldsperlings aufklären und zur Mithilfe anregen sollen. Wir möchten Kenntnisse darüber vermitteln, wie Feld- von Haussperlingen unterschieden werden können, um so eine genauere Erfassung und Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.

Darüber hinaus werden wir das Thema Feldsperling auch auf der nächsten Kreisversammlung des NABU im Main-Tauber-Kreis ansprechen. Wir möchten uns erkunden, wie es bei den umliegenden NABU-Gruppen ausschaut. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten. Wir möchten festzustellen, ob auch andere Gruppen einen starken Rückgang bemerken. Auch die Meldeplattform „Naturgucker“ wird dabei eine wichtige Rolle spielen, um die Sichtungen des Feldsperlings genau zu verfolgen und zu dokumentieren.

Wir werden über unser „Feldsperling“-Projekt künftig hier auf der Webseite berichten. Soweit möglich, werden wir auch über die Presse informieren.

Wir rufen alle Naturfreunde und -schützer auf, sich uns in diesem Vorhaben anzuschließen. Jede Beobachtung, jede noch so kleine Maßnahme kann einen Unterschied machen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, den Feldsperling in unserer Region zu bewahren und seinen Bestand zu sichern.

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