Schnitt der Weiden am Himmelsteich

Die Weiden am Himmelsteich wurden geschnitten; sie sollen zu Kopfweiden gezogen werden. Das ist aus mehreren Gründen sinnvoll:

Kopfweiden sind speziell geschnittene Weidenbäume, bei denen der Haupttrieb regelmäßig auf eine bestimmte Höhe zurückgeschnitten wird. Dadurch entsteht eine charakteristische knorrige Struktur, bei der mehrere kurze Äste aus einem „Kopf“ herauswachsen. Diese spezielle Schnitttechnik fördert das Wachstum von neuen Trieben und begünstigt die Bildung von dichtem, buschigem Wuchs, der ideal für bestimmte Tierarten ist.

Verschiedene Arten von Weiden können zu Kopfweiden gemacht werden, darunter:

  1. Sal-Weide (Salix caprea)
  2. Korb-Weide (Salix viminalis)
  3. Silber-Weide (Salix alba)
  4. Bruch-Weide (Salix fragilis)
  5. Purpur-Weide (Salix purpurea)
  6. Grau-Weide (Salix cinerea)

Diese Arten werden aufgrund ihrer Fähigkeit zur schnellen Regeneration und ihres flexiblen Wachstums oft für Kopfweiden verwendet.

Förderung der Biodiversität: Kopfweiden bieten eine Vielzahl von Lebensräumen für verschiedene Tierarten, darunter Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Die Schnittmaßnahmen schaffen Strukturen und Nischen, die für diese Tiere wichtig sind.

Erhaltung von Kulturlandschaften: Kopfweiden sind ein traditionelles Merkmal vieler Kulturlandschaften und tragen zur Erhaltung des Landschaftsbildes und des kulturellen Erbes bei. Die abgeschnittenen Äste dienten früher als Material zum Korbflechten, zur Ausfachung der Fachwerkhäuser oder einfach als Brennmaterial. Auch Gerätestiele lassen sich gut aus dem geschnittenen Weidenholz anfertigen.

Kopfweiden bieten unzähligen Insektenarten einen wichtigen Lebensraum. Einige dieser Insekten sind so spezialisiert, dass ihr Überleben direkt von den Weiden abhängt. Die Insekten wiederum dienen vielen Vögeln als Nahrungsgrundlage. Über die Jahre hinweg bilden die Kopfweiden auf ihrem Kopf ein Humusbeet aus, das auch anderen Pflanzen wie dem Holunder Lebensraum bietet.

Mit der Zeit sorgen Regen, Frost und Pilzbefall dafür, dass sich in den alten Kopfweiden Höhlungen bilden. Diese Höhlen können, wenn sie groß genug sind, vielen Vögeln wie der Weidenmeise, Sumpfmeise, Grauschnäpper und vielen anderen optimalen Nistplatz bieten. Charakteristisch für diesen Lebensraum ist der Steinkauz, der durch Vernachlässigung der Kopfweidenpflege an den Rand der Ausrottung gebracht wurde. Neben den Vögeln finden auch Fledermäuse wie der Abendsegler in den hohlen Stämmen der Weiden eine Bleibe.

Schnitt der Weiden am Himmelsteich
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