Interessante Morgenwanderung mit Guss

Als „Morgenwanderung mit Pfiff“ stand die naturkundliche Wanderung des NABU Großrinderfeld im Gemeindeblatt. Den „Pfiff“ gab es auch vielstimmig, nämlich aus der Vogelwelt. Den „Guss“ allerdings auch, als es nämlich dann doch recht heftig anfing zu regnen. Dennoch, da waren sich die Wandergruppe einig, „gelohnt hat es sich und schön war’s auch“.

Ein paar Eindrücke von der naturkundlichen Morgenwanderung des NABU Großrinderfeld. (Foto: NABU Großrinderfeld)

Positive Höhepunkte waren ein sehr zutraulicher Erlenzeisig und eine Heidelerche im Weinberg. Der Erlenzeisig hat sich direkt zu Beginn der Wanderung den Naturinteressierten präsentiert und auch ein kleines Konzert gegeben. Zum krönenden Abschluss flog er danach in den Wald, nicht jedoch ohne kurz eine Zwischenrast auf dem Handy das NABU Vorsitzenden Frank Mützel zu machen. „So was habe ich auch noch nicht gesehen“, zeigte sich Mützel verdutzt.

Die Fauna zeigte ihre Höhepunkte mit blühenden Wiesen Richtung Tauberbischofsheim. Leider gab es aber auch Negatives aus der Fauna zu melden. Die Mahonie, als Gartenpflanze beliebt, blühte auf großen Fläche am Edelberg. Das sieht zwar schön aus, bringt aber durchaus Probleme für unsere heimischen Pflanzen mit sich. Denn die Mahonie ist ein Neophyt. Durch ihre schnelle Ausbreitung mittels Wurzelausläufer kann sie große Flächen besiedeln. Genau das kann man im Unterholz des Edelberg erkennen. Sie nimmt heimischen Arten damit den Lebensraum weg.

Die Wanderung selbst

Getroffen hatten die Teilnehmer sich am Lagerhaus am Ortsausgang Großrinderfeld. Trotz des absehbar nicht sehr guten Wetters fanden sich elf Interessierte zusammen. In Fahrgemeinschaften ging es dann Richtung Edelberg. Unter fachkundiger Führung von Roland Knorsch ging es dann durch den Wald Richtung Weinberg. Viele Vögel waren zu hören, auch verschiedene Arten. So meldeten sich Zilpzalp, Kohlmeise sowie ein Eichelhäher sofort. Andere folgten. Kurz darauf wurde der Erlenzeisig erblickt.

Weiter ging es so Bergauf, auch immer begleitet vom Gesang der Vögel. Einige Diskussionen gab es auch um den Wald und die in ihm vertretenen Baumarten. Leider setzte bald recht starker Regen ein. Der NABU-Gruppe konnte das die Stimmung nicht vermiesen, der Vogelwelt war allerdings nicht mehr so recht nach Singen zumute. Um so schöner war es dann, als die Naturbegeisterten in der Nähe des Parkplatzes am Edelberg eine Heidelerche hörten. Zunächst rätselte man, und zog auch verschiedene Bestimmungs-Apps zu Rate. Nach Diskussion, bei der auch Audio-Aufnahmen aus dem Internet genutzt wurden, war man sich dann doch einig. Es handelte sich wirklich um eine Heidelerche.

Die Wandergruppe schaut interessiert in die Natur. (Foto: NABU/Rainer Gerhards)

Aufgrund des Regens wurde die Wanderung abgekürzt. Ursprünglich sollte auch noch der Hamberg besucht werden, so blieb es aber der Runde um den Edelberg. Alles in allem waren bei der Wanderung mindestens 16 verschiedene Vögel von den elf Wandernden zu hören. Es fielen übrigens knapp fünf Liter Regen auf der vier km langen Strecke, die mit vielen Stopps in zwei Stunden begangen wurde.

Gehörte Arten und neue Planungen

Die gehörten oder gesehenen Arten waren in Reihenfolge des Auftretens: Zilpzalp, Kohlmeise, Eichelhäher, Amsel, Erlenzeisig, Buchfink, Kleiber, Ringeltaube, Singdrossel, Rotkehlchen, Kolkrabe, Heidelerche, Turmfalke, Goldammer, Zaunkönig und Grünspecht. Alle erkannten Arten wurden auch bei der Meldeplatform „Naturgucker“ gemeldet.

Was bei allen Teilnehmern blieb, war ein tolles Erlebnis. Beim NABU ist übrigens schon die Planung für die nächste naturkundliche Wanderung im Gange. Dann vielleicht auch mal bei trockenem Wetter.

Übrigens: aufgrund des unsicheren Wetters hatte man erstmals auch eine telefonische Ansage zum Termin geschaltet. Dort gab es auch kurzfristig Infos darüber, ob die Wanderung stattfindet oder nicht. Diese Nummer wurde zur Freude der NABU-Initiatoren auch tatsächlich genutzt.

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